Pressemitteilung des Bundesverbandes:
Es geht uns alles an: Wachsam sein für Menschlichkeit
München, 23. April 2018 – Wir sind entsetzt über die Anfrage der AfD im Deutschen Bundestag zur Schwerbehinderung in Deutschland. Die Fraktion der AfD erkundigt sich vordergründig nach der Zahl behinderter Menschen in Deutschland, suggeriert dabei jedoch in bösartiger Weise einen abwegigen Zusammenhang von Inzucht, behinderten Kindern und Migrantinnen und Migranten.
Es vemittelt sich darüber hinaus die Grundhaltung, Behinderung sei ein zu vermeidendes Übel.
Die Anfrage der AfD-Fraktion erinnert damit an die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte, in denen Menschen mit Behinderung das Lebensrecht aberkannt wurde und sie zu Hunderttausenden Opfer des Nationalsozialismus wurden.
Wir rufen die Bevölkerung auf, wachsam zu sein und sich entschlossen gegen diese unerträgliche Menschen- und Lebensfeindlichkeit zu stellen. Wir sagen “Nein” zu jeder Abwertung von Menschen mit Behinderung und zu jeglicher Form des Rassismus. Ideologien der Ungleichwertigkeit menschlichen Lebens haben keinen Platz in diesem Land.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Unterzeichnende Organisationen:
Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland
BAG Selbsthilfe
Bundesverband evangelische Behindertenhilfe
Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter
Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen
Bundesvereinigung Lebenshilfe
Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie
Dachverband Gemeindepsychiatrie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG)
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband
Deutsche AIDS-Hilfe
Deutscher Kinderschutzbund
Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie
Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland
Der Paritätische Gesamtverband
Sozialverband Deutschland SoVD
Sozialverband VdK Deutschland
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland