Berlin, 02.10.2018. Zum Internationalen Tag der Gewaltlosigkeit ruft der Kinderschutzbund zu einer gewaltfreien Erziehung auf. Die Umsetzung des Rechts auf Gewaltfreiheit ist für ein friedvolles Zusammenleben unerlässlich.

Das zeigte auch ein Gutachten im Auftrag des Bundesfamilienministeriums Anfang des Jahres: Immer mehr Jugendliche wachsen in ihren Familien gewaltfrei auf. In Schülerbefragungen ist der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die keine Gewalt in ihrer Kindheit erlebten, von 43 Prozent auf gut 60 Prozent gestiegen. Parallel dazu wenden Eltern zunehmend positive Erziehungsstile an, insbesondere hinsichtlich emotionaler Zuwendung. Verbunden damit sinkt die Akzeptanz von Gewalt, auch unter Gleichaltrigen. All dies macht klar, dass Prävention wirkt.

„Im Umkehrschluss bedeuten diese Zahlen aber auch, dass fast 40 Prozent aller Kinder und Jugendlichen noch immer Gewalt in ihrer Kindheit erleben, deshalb sind weitere Anstrengungen notwendig“, sagt der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers. „Schließlich haben Kinder in Deutschland ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig. So steht es – nach langen Bemühungen von Organisationen wie dem Kinderschutzbund – seit 2000 im Bürgerlichen Gesetzbuch“, so Hilgers weiter.
„Ein Schlag gegen Kinder ist ein Schlag gegen unsere Gesellschaft. Kinder, die gewaltfrei aufwachsen, werden Erwachsene, die Konfliktsituationen gewaltfrei lösen – und damit zu verantwortungsvollen Bürger*innen, die unsere Zivilgesellschaft stärken. Ein hohes Gut, das gerade angesichts der Herausforderungen unserer Zeit nicht zu unterschätzen ist“, so Hilgers.

Der Kinderschutzbund hat schon frühzeitig präventive Angebote entwickelt, wie beispielsweise das erfolgreiche Elternbildungsprogramm Starke Eltern – Starke Kinder®. Das Programm zeigt Eltern Wege auf, wie Konfliktsituationen in der Familie gewaltfrei gelöst werden können. Darüber hinaus bietet der Kinderschutzbund zahlreiche Kurse und Materialien im Bereich der Frühen Hilfen an.

Internationaler Tag der Gewaltlosigkeit
Im Jahr 2007 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen den 2. Oktober zum Internationalen Tag der Gewaltlosigkeit ausgerufen. Dieses Datum ist zugleich der Geburtstag von Mahatma Gandhi, der als friedlicher Revolutionär die Geschichte Indiens veränderte, und inter-national das Bewusstsein für die Macht der Gewaltlosigkeit schärfte.

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Der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Bayern e.V. ist Dachverband für 59 Orts- und Kreisverbände. Er ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und anerkannter freier Träger der Kinder und Jugendhilfe nach §75 SGB VIII. Im Bundesverband des Deutschen Kinderschutzbundes sind 16 Landesverbände und über 430 Orts- und Kreisverbände vertreten. Bundesweit haben sich über 50.000 Mitglieder zusammengeschlossen, die mit über 10.000 Ehrenamtlichen und rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine kindgerechte Zukunft schaffen wollen.

Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) hat sich seit seiner Gründung 1953 in Hamburg zur größten Lobby für Kinder in Deutschland entwickelt. Er setzt sich für die Rechte aller Kinder ein. Dabei macht er keinen Unterschied zwischen Herkunft, Geschlecht, Konfession, Behinderung und Nichtbehinderung.
Der DKSB versteht sich als moderner Dienstleister und bietet Kindern und deren Familien in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Einrichtungen zahlreiche Hilfsangebote und Projekte an. Darüber hinaus leistet er auf politischer Ebene Lobbyarbeit und informiert Politiker, Medien und Öffentlichkeit über Missstände. Mehr unter www.kinderschutzbund-bayern.de.