Berlin, 15.11.2018. Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) feiert 65. Geburtstag. Die älteste und größte deutsche Kinderschutzorganisation wurde am 16.11.1953 in Hamburg gegründet und setzt sich unter anderem für Kinderrechte und gegen Kinderarmut und Gewalt an Kindern ein. Gefeiert wird das Jubiläum mit einer prominent besetzten Fachtagung im Januar in Hamburg, zu der der gesamte Verband eingeladen ist.

Angetreten waren die ersten Kinderschützer 1953 mit dem Ziel, Kinder vor den Gefahren „elterlicher Gewalt, körperlicher und seelischer Misshandlung sowie Vernachlässigung in Pflege, Aufsicht und Erziehung“ zu bewahren. Dafür macht sich der Kinderschutzbund auch heute noch stark. Von den Wirren der Nachkriegszeit über die Umbrüche der 68er-Bewegung und die Wiedervereinigung bis heute – im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich Schwerpunkte und Programmatik der Verbandsarbeit entscheidend weiter, zahlreiche neue Themen und Tätigkeitsfelder kamen hinzu. Dabei ist eines stets gleich geblieben: Wichtigstes Anliegen des Kinderschutzbundes ist das Wohl des Kindes, das es zu fördern und zu schützen gilt.

„Der Kinderschutzbund redet mit, mischt sich ein und bezieht klar Position, wenn es um wichtige gesellschaftspolitische Fragen geht“ sagt Heinz Hilgers, der Präsident des DKSB. „Wir können etwas bewegen in diesem Land, das haben wir in all den Jahren erlebt. So ist zum Beispiel Gewalt in der Erziehung seit dem Jahr 2000 laut Gesetz verboten, darauf haben wir im Zusammenschluss mit anderen lange hingearbeitet. Wir wollen dazu beitragen, dass alle Kinder in diesem Land gut, gesund und mit den gleichen Chancen auf Teilhabe aufwachsen können. Und da gibt es noch viel zu tun.“

Mehr als 400 Ortsverbände sind im Verband für die praktische Kinderschutzarbeit zuständig. Zu den erfolgreichsten Projekten zählen die Elternkurse „Starke Eltern, Starke Kinder“, die Sorgentelefone für Kinder und für Eltern oder die Kinderhäuser BLAUER ELEFANT. „Unsere entscheidende Legitimation beziehen wir durch das, was wir in den Kommunen und Kreisen leisten. Dort findet der tagtägliche Einsatz für Kinder statt“, sagt Sabine Andresen, Vize-Präsidentin des DKSB. „Unsere Fachkräfte und Ehrenamtlichen in den Ortsverbänden wissen genau, wo die Probleme liegen, und arbeiten jeden Tag daran, das Leben von Kindern ein Stück besser zu machen.“

Im Lauf der Zeit traten im Verband mehr und mehr auch die Rechte von Kindern in den Vordergrund, bis sich der Kinderschutzbund schließlich als Sprachrohr für Kinderinteressen positionierte. Der DKSB möchte eine kinderfreundliche Gesellschaft, in der die geistige, seelische, soziale und körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert wird. Dabei sollen diese an allen Planungen, Entscheidungen und Maßnahmen, die sie betreffen, beteiligt werden. Fast 30 Jahre nach der Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention setzt sich der DKSB deshalb für eine Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz ein. Bis Ende 2019 soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe im Auftrag der Bundesregierung einen Formulierungsvorschlag für eine solche Festschreibung ins Grundgesetz vorlegen. Nach Ansicht des Verbandes eine historische Chance, ein Jahrzehnte altes Ziel zu verwirklichen. „2019 ist ein wichtiges Jahr für die Frage der Kinderrechte“ erklärt

Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
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