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München, 30. März – Bundestagsabgeordnete und Bundesvorstandsmitglied des DKSB, Ekin Deligöz, besuchte die Frühjahrsmitgliederversammlung des DKSB Landesverbands Bayern (DKSB LV Bayern), erzählte spannende Details aus ihrem Leben und ehrte zwei Mitglieder des Bundesvorstandes.

Erneut fanden sich zahlreiche Orts- und Kreisverbände Bayerns zur diesjährigen Frühjahrs-Mitgliederversammlung ein. Neben den formellen Tagesordnungspunkten wie der Vorstellung des Haushaltsabschlusses 2018 und des Jahresberichts des Landesverbands, gab es auch Raum für ein Interview mit Ekin Deligöz, angeregte Diskussionen und zwei besondere Ehrungen.

Verleihung der Silbernen Ehrennadel

So übergab Ekin Deligöz, Mitglied des DKSB Bundesvorstands und Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, zwei Mitgliedern des Bayerischen Landesvorstands die „Silberne Ehrennadel“: Diplom-Psychologin Rosemarie Runge, Beirätin und von 2002 bis 2018 Schriftführerin des Vorstands, war lange Zeit Leiterin der Familienberatungsstelle des DKSB Straubing-Bogen und baute diese, genauso wie das Angebot des „Begleiteten Umgangs“, vor Ort mit auf. Ihr Engagement, die Mitgestaltung der kommunalen Jugendamts-Arbeit und ihre konsequente sowie konstruktive Auseinandersetzung, immer zum Vorteil der Familien, macht sie nach wie vor zu einem unverzichtbaren und leidenschaftlichen Akteur im Deutschen Kinderschutzbund, dem DKSB Straubing und dem Landesvorstand Bayern.

Wilfried Griebel, Beirat des Landesvorstands und bis 2016 stellvertretender Vorsitzender, erhielt ebenfalls die begehrte Auszeichnung. Der Diplom-Psychologe bereichert seit 2000 die Arbeit des Landesvorstands als hochqualifizierter Fachmann und als Mensch. Sein empathisches Vermögen und der stets respektvolle Umgang trugen maßgeblich dazu bei, dass wichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen und lange gehalten werden konnten.

Der Experte für Transition, also die Übergänge im Leben von Kindern und Jugendlichen, ist seit Langem als wertvoller Berater und Autor diverser Publikationen bekannt und geschätzt.
Die Freude und Überraschung war bei beiden groß, als sie die Auszeichnungen erhielten. „Ich fühle mich über alle Maßen geehrt und freue mich sehr über die Auszeichnung“, sagte Frau Runge voller Rührung. Wilfried Griebel war ebenfalls hoch erfreut und bedankte sich ganz herzlich bei allen Beteiligten.

 

Abschied von Margot Czekal

Für Diplom-Sozialpädagogin Margot Czekal, seit 2010 in der Geschäftsstelle tätig und seit 2013 neben Gudrun Stothard Geschäftsführerin des Landesverbandes, war die Mitgliederversammlung gleichsam auch ihr Abschied. Nach 9 Jahren in der Geschäftsstelle will sie sich nun mehr ihrer Familie widmen. Bereits am Tag zuvor hatten sich der Vorstand und ihre Kolleginnen feierlich von ihr verabschiedet und sich für ihre langjährige, tatkräftige und großartige Unterstützung bedankt. „Der Weggang fällt mir nicht leicht, aber nun stehen für mich ganz neue Abenteuer im Fokus, auf die ich mich sehr freue.“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich nun auch offiziell bei den anwesenden Mitgliedern, die ihren Weggang mit einem langen und wertschätzenden Applaus begleiteten.

 

Talk mit Ekin Deligöz

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war sicherlich der Besuch von Ekin Deligöz. Jens Tönjes, stellvertretender Landes-vorsitzender, interviewte die Bundestagsabgeordnete. In einem offenen Gespräch erzählte Frau Deligöz spannende Details aus ihrer Kindheit und ihrem Werdegang.

Die anwesenden Mitglieder erfuhren unter anderem, dass Frau Deligöz 1979 mit ihrer Mutter nach München kam und der Wunsch danach, die deutsche Sprache zu erlernen, zu dieser Zeit nicht gern gesehen war.

„Ich war auf einer türkischen Schule, an der Deutsch nicht auf dem Lehrplan stand.“ Ihr Wunsch danach war jedoch so ausgeprägt, dass ihre Eltern sie schließlich auf eine deutsche Schule schickten. Der Weg zum Abitur war immer wieder von fremdenfeindlichen und rassistischen Anfeindungen geprägt. Ein Lehrer gab ihr für eine Deutscharbeit ungerechtfertigter Weise die Note 5. Auf Nachfrage, was der Grund hierfür wäre, erhielt sie eine unvorstellbare Antwort: „Ausländer können nicht aufs Gymnasium gehen, genauswenig, wie ein Behinderter einen 100-Meter-Lauf schafft.“ Die schlechten Noten sollten sie zurück in eine Schulform bringen, die ihr als Ausländerin eher zustände. Ein Raunen der Fassungslosigkeit ging durch den Raum der Anwesenden, als Frau Deligöz noch weitere Erlebnisse dieser Art zu erzählen wusste.

Trotz aller Widrigkeiten schaffte sie das Abitur, studierte Verwaltungswissenschaften und ist seit nunmehr 21 Jahren Bundestagsabgeordnete. „Wenn du in der Wüste bist, musst du entweder lernen, ein Kamel zu reiten, oder die Wüste verlassen“ lautet ein türkisches Sprichwort. „Ich habe es im Leben eben vorgezogen, das Kamel zu reiten“, erklärt Frau Deligöz, die sich offenbar lieber erfolgreich Herausforderungen stellt, als davor wegzulaufen.

Seit 2018 ist Frau Deligöz zudem Schriftführerin des Bundesvorstands und setzt sich insbesondere gegen sexuellen Kindesmissbrauch ein.

 

Neues Demokratie-Projekt in Lindau

Abschließend stellten Ramona Krause und Karin Eigler des DKSB Lindau ihr neuestes Projekt vor: „Kinderland“. In diesem werden mit Grundschulkindern Themen rund um Demokratieverständnis und Werteorientierung spielerisch erarbeitet. Ziel der beiden engagierten Kinderschützerinnen ist es, das Projekt auch anderen Orts- und Kreisverbänden zugänglich zu machen, damit das Demokratie-Projekt eine weitere Verbreitung findet.

Pressemitteilung zum Download (PDF)

Wollen auch Sie sich aktiv oder durch eine Spende für den Kinderschutz in Bayern stark machen? Hier finden Sie weitere Informationen: www.kinderschutzbund-bayern.de/mithelfen.

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Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) hat sich seit seiner Gründung 1953 in Hamburg zur größten Lobby für Kinder in Deutschland entwickelt. Er setzt sich für die Rechte aller Kinder ein. Dabei macht er keinen Unterschied zwischen Herkunft, Geschlecht, Konfession, Behinderung und Nichtbehinderung.
Der DKSB versteht sich als moderner Dienstleister und bietet Kindern und deren Familien in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Einrichtungen zahlreiche Hilfsangebote und Projekte an. Darüber hinaus leistet er auf politischer Ebene Lobbyarbeit und informiert Politiker, Medien und Öffentlichkeit über Missstände. Mehr unter www.kinderschutzbund-bayern.de.